Es ist gar nicht all zu lange her, als mich Worte wie Träume, Ziele, Beruf, und ja, gerade auch dieses erschlagend groß wirkende Wort „Berufung“, regelrecht in Angst und Schrecken versetzten. Nie hätte ich mir eingestanden, dass ich all das nicht gefunden hatte, dass ich im Grunde keine Ahnung davon hatte, was ich denn nun wollte.

Doch es ist, wenn man ehrlich hinsieht, keine geringere Frage als die, wem oder was ich meine Zeit, meine Energie und all das, was sich durch mich auszudrücken vermag – was ich dieses Leben widmen möchte.

Das Beruhigende daran: Es ist gänzlich meine Entscheidung. Es gibt keinerlei richtig oder falsch. Es gibt nur das, was ich für mich wähle und den Weg dorthin, der je nach Ziel unheimlich viel Kraft, Mut oder Ausdauer kosten wird.

Das Beunruhigende: Es gibt unendlich viele Dinge die immer wieder, mal absichtlich, mal nicht, Potenzial für Ablenkung bieten, von dem was ICH wirklich möchte.

Und genau da lag auch lange mein Fehler. Seit ich etwa 16 Jahre alt war, hatte ich mich immer geärgert meinen „Traumjob“ nicht zu kennen. Klar fand ich mal das Eine spannend, dann das Andere. Doch jede Faszination ging auch eben so schnell wie sie gekommen war wieder vorüber. Was blieb, war das ungute Gefühl, dass nichts so recht zu passen schien. Klar, denn:

Statt im Außen krampfhaft zu suchen, hätte ich meinen Blick nur nach innen richten zu brauchen.

Um das erkennen zu können, bedurfte es bei mir allerdings das „Weggehen“ einer schweren Depression und den damit verbundenen völligen Umbruch meiner bis dato für mich geordneten und normalen Welt.

Ab da begann ich auf Fragen nach dem, was ich denn tun oder werden möchte, die ich im Übrigen noch weniger als zuvor beantworten konnte, nur noch Dinge wie „glücklich“ oder „zufrieden sein“ zu erwidern.

Und dennoch – ich war mir sicher, es musste eine Antwort geben. Und heute bin ich mir noch sicherer, dass es diese tatsächlich für jeden Menschen gibt, wenn er sich traut wirklich hinzuschauen. Denn oftmals haben wir solche Angst, das was wir wirklich von ganzem Herzen wollen, schließlich nicht zu erreichen, dass wir uns gar nicht erst trauen, es uns gar nicht erst erlauben, es wirklich zu wollen.

In jenem Moment, in dem ich das für mich verstanden hatte und meine Fragestellung einmal umdrehte, fand ich auch meine Antwort. Als ich damit begann mich zu fragen, welche Ressourcen ich denn gesammelt hatte, und was es war, das ich, und zwar in dieser Weise nur ich, mit anderen teilen konnte, wurde mir nicht nur klar, was ich wollte, sondern auch dass ich jeden Schritt in meinem Leben, gerade auch die wirklich schmerzhaften, nicht umsonst gegangen war. Sie hatten mich genau hierher geführt, wo ich jetzt stand und eben hier fest verwurzelt.

Genau das ist auch ein Aspekt dessen, was ich in die Welt tragen möchte. Im Grunde haben wir bei Allem immer die Wahl zwischen „Angst“ oder „Liebe“.

Und ich möchte Dich und möglichst viele andere Menschen zum einen daran erinnern, dass sie, egal wo und egal wie, stets diese Wahl haben und zum anderen dass es immer die Entscheidung für „Liebe“ ist, die zu Zufriedenheit und Glück führt.

Zum Glück gibt es bereits unzählbar viele WUNDERvolle Menschen, die genau hier tätig sind und von denen ich einigen WUNDERschönerweise begegnen durfte.

Meine Vision

… ist es nun, dies auch in einer Art von ganzheitlicheren Ansatz in den Alltag der Justiz zu bringen. Gerade in unserem Rechtssystem bleibt in meinen Augen das Erleben des Menschen viel zu oft zurück. Und das obwohl hier so oft Angst und Unsicherheit vorherrschen. Das muss meiner Meinung nach nicht sein, weshalb ich mir dies zu meiner Aufgabe gemacht habe, anders an zu gehen.

Noch bin ich zwar „nur“ auf dem besten Weg dorthin, eine „richtige Juristin“ zu werden, hoffe aber jetzt natürlich schon, Inspiration und Impulse geben zu können.

Ich bin jedenfalls schon fleißig am sammeln und ausprobieren von unterschiedlichstem Werkzeug, was für dieses ganzheitliche Arbeiten nützlich sein könnte. Du kannst also gespannt sein, ich bin es auch 😉

Schön, jedenfalls, dass Du mich bei meinem Weg hin zu einer helleren, bunteren Welt für alle unterstützt.

Sage deinem Herzen, dass die Angst des Leidens größer ist, als das Leiden selbst. Und kein Herz hat jemals gelitten, wenn es sich auf die Suche nach seinen Träumen gemacht hat.

Aus „der Alchimist“ von Paulo Coelho